Wirft man einen Blick auf die Autobahnabschnitte in Italien, stellt man fest, dass bei der Einteilung der Strecken zwischen verschiedenen Kategorien unterschieden wird. Neben den gewöhnlichen Autobahnen (Autostrada) gibt es zudem Stadtumfahrungen (Tangenziale), Verbindungsachsen zwischen den „Haupt-Autobahnen“ (Diramazione) sowie Autobahnzubringer (Raccordi Autostradali).
Landet man auf einer Autostrada mit einer einfachen Nummerierung (1-34), weiß man, dass man sich auf einer der Hauptstrecken befindet, die zwischen den größeren Städten des Landes verlaufen. Die Diramazione sind gleich mit zwei Nummern versehen, die darauf hindeuten, welche Hauptstrecken sie verbinden (z.B. Autostrada A26/A4 Diramazione Stroppiana – Santhià).
Auf der folgende Karte ist eine Übersicht über das italienische Autobahnnetz zu sehen.
Autobahnen mit Maut
Nachdem geklärt wurde, welche Autobahnen es im Land gibt, stellt sich nun die Frage, auf welchen Strecken man Mautgebühren bezahlen muss. Anhand der Nummerierung der Autobahn ist dies in Italien nicht ersichtlich. Man wird allerdings durch die entsprechende Beschilderung auf den Straßen auf die Gebühren hingewiesen. Man weiß auf den meisten Strecken erst dann, dass man bezahlen muss, sobald man eine Mautstelle erreicht. Dies gilt im Übrigen auch für einige Tunnel und Brücken im Land. Auch auf diesen Abschnitten entstehen für Reisende oftmals zusätzliche Mautkosten.
Da die meisten Autobahnabschnitte im Land mautpflichtig sind, stellen wir anhand konkreter Strecken die verschiedenen Mautsysteme in Italien dar.
Geschlossenes System auf der A1
Mit einer Länge von etwa 750 Kilometern handelt es sich bei der A1 in Italien um die längste Autobahn des Landes. Sie wird auch als Autostrada del Sole bezeichnet und führt von Mailand bis nach Neapel. Aufgrund ihres Verlaufs stellt sie eine wichtige Verbindung für viele Reisende dar. Da sich auf der Strecke an bestimmten Stellen Mautstationen befinden und man bei der Auffahrt ein Ticket ziehen muss, lässt dies auf das geschlossene System auf der A1 schließen. Das gilt auch für die meisten anderen Autobahnen im Land.
Offenes System auf der A9
Für die Nutzung der A9, die von Como nach Mailand führt, fällt ein Pauschalbetrag an. Die Autobahnmaut ist auf der Route nicht von der zurückgelegten Strecke anhängig. Dementsprechend hat man es hier mit einem offenen System (auch auf A8 Varese - Mailand, A5 Mont Blanc - Aosta etc.) zu tun.
Im „Free Flow“ auf der A59
Bei der A59 handelt es sich um eine der Stadtumfahrungen (Tangenziale) des Landes. In diesem Fall führt die Strecke um Como herum. Obwohl es sich um keine Hauptstrecke handelt, fällt für die Benutzung der Route dennoch eine Mautgebühr an. Diese wird im sogenannten Free-Flow-System abgerechnet. Das bedeutet, dass das Kennzeichen des jeweiligen Fahrzeugs, das sich auf der Umfahrung befindet, gescannt wird. Die Abrechnung folgt danach automatisch. Das System gibt es zudem auf der A36 (Anschlussstelle Lomazzo bis Lentate sul Seveso) und auf der A60 (Tangenziale di Varese).
Mautfreie Autobahnen
In Italien gibt es nur wenige Routen, die man mautfrei nutzen kann. Bei einer davon handelt es sich um die Autobahn A2. Um diese überhaupt befahren zu können, muss man allerdings erst bis nach Salerno im Süden des Landes reisen. Sie ist etwa 500 Kilometer lang und führt bis nach Villa San Giovanni in Kalabrien.
Auch auf Sizilien gibt es einige Strecken für Reisende, für die keine Kosten anfallen. Man kann die Autobahnen A19 und A29 mautfrei nutzen. Die A18 und die A20 sind auf der Insel im Mittelmeer hingegen mautpflichtig. Sie zählen zwar nicht zu den Autobahnen, doch auch die Schnellstraßen im Land sind nicht immer kostenfrei.