Wenn von den Autobahnen in Frankreich die Rede ist, heißt es oft, dass für die meisten Strecken Mautgebühren anfallen. Dies bedeutet allerdings auch, dass es einige Abschnitte gibt, auf denen man fahren kann, ohne zu bezahlen. Wir vergleichen die mautfreien Strecken mit den mautpflichtigen Autobahnen und erklären im Anschluss, welche Vorteile die Abschnitte ohne Maut mit sich bringen.
Informationen zu den mautfreien Autobahnen (Autoroutes gratuites) und ihre Bedeutung im Land
Zunächst folgen einige allgemeine Informationen zu den mautfreien Strecken. Die Straßenabschnitte werden in Frankreich als „Autoroutes gratuites“ bezeichnet. Bei einem Blick auf die Karte findet man deutlich weniger Strecken ohne Maut als mit Gebühren - und doch gibt es sie. Man gelangt in der Regel jedoch nur auf die kostenlosen Abschnitte, wenn man sich vorab mit dem Straßensystem und dem Verlauf der Autobahnen beschäftigt. Denn von den Navigationssystemen wird man für gewöhnlich auf die kostenpflichtigen Strecken geleitet (sofern man die Einstellungen nicht anpasst).
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Um zu verstehen, weshalb gewisse Autobahnen in Frankreich von der Maut befreit sind, muss man sich zunächst mit der Frage befassen, weshalb es die Maut in dem Land überhaupt gibt. Das Mautsystem in Frankreich wurde bereits im Jahr 1955 eingeführt. Ziel war es damals, durch die Einnahmen das Streckennetz zu erweitern. Und dies konnte durchaus umgesetzt werden. Noch im Jahr 1970 verfügte das Land über 1000 Kilometer Autobahn - heute ist das Streckennetz mehr als 10-mal so lang (Stand 2021: 11664 Kilometer). Der Ausbau bestimmter Strecken sollte privat finanziert und im Rahmen von Konzessionsverträgen an gewisse Betreibergesellschaften übertragen werden. Es gibt jedoch eine Auswahl an Autobahnen, die sich auch heute noch in staatlichem Besitz befinden. Die Strecken liegen beispielsweise im Elsass, in Lothringen oder in der Bretagne.
Vergleich: Mautfreie vs. mautpflichtige Autobahnen
Der vermutlich größte Unterschied zwischen den „Autobahn-Typen“ wurde bereits genannt. Die mautpflichtigen Routen werden von verschiedenen Betreibergesellschaften verwaltet. Die kostenfreien Strecken hingegen unterliegen dem Staat. Man wird nicht nur durch diverse Schilder auf den Autobahnen darauf hingewiesen, dass ein mautpflichtiger Abschnitt folgt, sondern erkennt diese auch durch die Mautstellen an den Auf- und Abfahrten.
Die durchschnittlichen Gebühren für die Nutzung der Autobahnen mit Maut betragen in Frankreich 0,09 Euro pro Kilometer (für Pkw). Erst im Februar 2024 wurden die Gebühren um 3 Prozent erhöht. Wer sich ausschließlich auf den mautpflichtigen Abschnitten aufhält und eine lange Strecke zurücklegt, muss in manchen Fällen also tief in die Tasche greifen. Dafür sind die Strecken jedoch in einem sehr guten Zustand. Bei den kostenfreien Routen muss man mit vielen Kreisverkehren und mit der Fahrt durch Gegenden abseits von den touristischen Zentren des Landes rechnen.
Mautfreie Autobahnen und ihre Vorteile
Bei dem zuletzt genannten Punkt kann es sich auch um einen Vorteil handeln. Denn bei der Nutzung der mautfreien Autobahnen bekommt man Regionen in Frankreich zu sehen, die es auf den „Hauptstrecken“ in dieser Form nicht gibt. Einer der offensichtlichen Vorzüge ist, dass man auf den kostenfreien Strecken Geld spart. Man muss einen Teil des Reisebudgets in Kraftstoff investieren - deshalb kommt es vielen gelegen, wenn nicht auch noch Kosten für die Nutzung der Straßen anfallen.
Ein weiterer beachtlicher Vorteil, den die mautfreien Strecken bieten, ist, dass man sich nicht erst mit dem Mautsystem in Frankreich auseinandersetzen muss. Aufgrund der vielen Betreibergesellschaften und den unterschiedlichen Nutzungsgebühren ist das System komplizierter als es scheint. Bei der Berechnung muss man viele Faktoren, wie beispielsweise auch die Fahrzeugkategorie, berücksichtigen. Obwohl es heute viele nützliche Online-Mautrechner gibt, entfällt die Kalkulation bei den mautfreien Strecken - und das zur Freude vieler Fahrer.