Wie bereits eingangs erwähnt wurde, gibt es in Frankreich keine feste Mautgebühr für die Autobahnbenutzung. Die Kosten hängen in der Regel von folgenden Faktoren ab: der Fahrzeugklasse, der gefahrenen Strecke und der Höhe der Gebühr (pro Kilometer). Wie die Einteilung in die richtige Klasse erfolgt, wurde bereits im vorherigen Abschnitt dargestellt. Nun bleibt noch die Frage, wie die Strecke, die man als Autofahrer zurücklegt, gemessen wird.
Dies geschieht folgendermaßen: Man fährt an einer Mautstelle vorbei, um auf die gebührenpflichtige Straße zu gelangen und verlässt sie an einem anderen Punkt wieder. Zu Beginn erhält man entweder ein Ticket oder das Fahrzeug wird an der Mautstelle registriert (hängt vom Zahlungsmittel ab). Sobald man von der Mautstraße abfährt, kann man anhand des Tickets nachvollziehen, welche Distanz der Fahrer zurückgelegt hat. Danach erfolgt die Berechnung der Mautgebühren in Frankreich.
Die Gebühr pro gefahrenem Kilometer ist nicht immer gleich. Der Grund wurde in gewisser Weise bereits zuvor dargestellt - die Straßen in Frankreich werden von unterschiedlichen Autobahnbetreibern verwaltet. Bei manchen bezahlt man nur 0,06 Euro, bei anderen wiederum 0,21 Euro pro Kilometer. Insgesamt betrachtet liegt der Durchschnitt bei 0,09 Euro. Es gibt nur wenige Strecken, auf denen die Gebühren keine Rolle spielen. Auf den Straßen wird ein Pauschalbetrag fällig.
Vorsicht Verwechslungsgefahr
Wer das lokale Mautsystem verstehen will, muss sich auch mit einer weiteren Komponente befassen - und zwar mit der City Maut Frankreich. Wichtig dabei ist, die City Maut nicht mit der regulären Maut, die man für die Nutzung der Autobahnen bezahlt, zu verwechseln. Wie man anhand des Namens erkennen kann, gilt die City Maut lediglich für bestimmte Umweltzonen, die sich in der Regel in den Städten befinden (permanente Umweltzonen). Wer in die Gegenden fahren will, benötigt eine Umweltplakette. Sie kostet aktuell 4,61 Euro (inklusive Versandkosten) und ist unbegrenzt gültig.
Die Maut in Frankreich bezahlen
Nachdem die Mautgebühren berechnet wurden, müssen sie natürlich auch bezahlt werden. Dass es verschiedene Wege gibt, wird spätestens dann deutlich, wenn man auf die Mautstellen zufährt. Die Fahrspuren an den Stationen sind unterschiedlich gekennzeichnet.
Das „t“ steht beispielsweise für das Zeichen des Télépéage Systems (Mautboxen). Geldscheine und Münzen weisen auf die Barzahlung hin und das Karten-Symbol (CB) entsprechend auf die Zahlung mit Kreditkarte/Maestro Karten. Wer nicht an einem Automaten zahlen will, wählt die Fahrspur, die von einer Servicekraft besetzt ist (Personen-Zeichen).
Mautbox mit Télépéage System
Es gibt einige Fahrer, die den herkömmlichen Weg bevorzugen und mit Kreditkarte oder in bar bezahlen wollen. Andere wiederum wissen, wie einfach es ist, die Mautstellen mit der zuvor beschriebenen Mautbox zu passieren. Mit dem Transponder, der innen an der Windschutzscheibe befestigt wird, genießt man verschiedene Vorteile. Man reiht sich an den Mautstellen beispielsweise nicht erst ein, um bezahlen zu können, sondern umgeht durch die elektronische Abwicklung Staus und Verzögerungen. Die Mautbox für leichte Fahrzeuge wird auch als Liber-t bezeichnet und die für schwere Fahrzeuge (z.B. große Wohnmobile) wird TIS-PL genannt.
Die Box mit Télépéage System ist bei folgenden Anbietern erhältlich:
- Bip&Go: französischer Anbieter, für mehrere Länder gültig (Frankreich, Spanien, Portugal und Italien), Online-Bestellung, Zahlung mittels Kreditkarte. Auf Gomautbox.de verkaufen wir Mautboxen von Bio & Go.
- Telepass: GO by Telepass, monatliche Gebühr (plus Aktivierungsgebühr), für mehrere Länder gültig (Frankreich, Spanien, Portugal und Italien)
- Fulli: Marke der Autobahnbetreiber APRR und AREA, Produkt wird als Maut-Badge bezeichnet, in der Regel monatliche Gebühr, unterschiedliche Angebote (für gelegentliche oder regelmäßige Reisende), für mehrere Länder gültig (Frankreich, Spanien, Portugal und Italien)
- ADAC Mautbox: für mehrere Länder gültig (Italien, Kroatien (ohne Istrien), Spanien und Portugal), Bestellung online, telefonisch oder in den Geschäftsstellen, Abrechnung über Kooperationspartner
- Camper Mautbox XXL: für Wohnmobile über 3,5 t
Französische Mautstationen
Die verschiedenen Fahrspuren und Kennzeichen an den Mautstationen wurden bereits zuvor beschriebenen. In diesem Zusammenhang gibt es noch zwei weitere Begrifflichkeiten. Die Methode, bei der man beim Passieren der Station ein Ticket erhält und nach den gefahrenen Kilometern abgerechnet wird, nennt man geschlossenes System. Falls eine Pauschale fällig wird, die unabhängig von der zurückgelegten Strecke berechnet wird, hat man es mit einem offenen System zu tun.
In Zusammenhang mit der Pkw Maut Frankreich ist auch immer häufiger vom sogenannten Free-Flow-System die Rede. Reisende, die bereits auf der A79 zwischen Deux-Chaises und Digoin unterwegs waren, wissen vermutlich, was sich dahinter verbirgt. Die Bezahlung der Mautgebühren in Frankreich geht auf der Strecke besonders einfach vonstatten. Getreu dem Namen Free-Flow muss man auf bestimmten Autobahnabschnitten nicht mehr anhalten, um die Maut zu bezahlen. Die Abwicklung der Kosten erfolgt über die Erfassung des Kennzeichens. Im Anschluss ist die Bezahlung entweder über ein Online-Konto oder an Zahlungsterminals vor Ort möglich.
Frankreich will in den nächsten Jahren digitaler werden. Es soll demnach an den Stationen immer weniger Schranken und immer mehr Kameras zur Kennzeichenerfassung geben.