Das Free-Flow-System in Frankreich gibt es nun bereits seit einigen Jahren. Bei der Autobahn A79 handelt es sich um eine der ersten Strecken, die mit dem neuen Mautsystem ausgestattet wurden. Es wird immer wieder über die Vorteile der barrierefreien Autobahnen berichtet. Weniger Staus, weniger Unfälle, weniger CO2-Emissionen - doch wie stehen Autofahrer dem neuen System gegenüber und welche Probleme könnte es geben?
Wir gehen genauer auf das neue Mautsystem ein, das sich in Frankreich und in anderen Nachbarländern immer weiter verbreitet. Noch dazu erklären wir, worauf Fahrer achten sollten, um auf den Free-Flow-Autobahnen nicht in eine vermeintliche Falle zu tappen.
Viele verbinden mit der Maut in Frankreich noch folgendes: Man ordnet sich an den Mautstationen in der richtigen Fahrspur ein, bezahlt und wartet darauf, dass sich die Schranke öffnet. Heute passiert dies in vielen Fällen sogar automatisch. Allerdings wird es das Prinzip auf einigen Strecken schon bald nicht mehr geben. Frankreich ersetzt seine Mautstationen und Kassenhäuser schrittweise durch moderne Mautportale.
Die Portale sind mit Kameras und Sensoren versehen und scannen die vorbeifahrenden Fahrzeuge. Die Berechnung und Zahlung der Mautkosten erfolgt automatisch. Da man beim Vorbeifahren an den Portalen nicht anhalten bzw. abbremsen muss, kommt es zu weniger Staus und der Verkehrsfluss wird gefördert. Wie berichtet wird, können auf der A79 dank des Systems nun bis zu 15.000 Fahrzeuge pro Tag abgewickelt werden. Autofahrer sollten die neu gewonnenen Vorteile eigentlich willkommen heißen - doch es gibt auch Bedenken.
Neben den positiven Berichten gibt es auch Artikel, in denen das neue System als Mautfalle beschrieben wird. Da auf den Free-Flow-Strecken die Mautstationen wegfallen, erkennt der eine oder andere Fahrer die Abschnitte nicht als Mautstraßen wieder. Bislang wurde man durch die Mautstationen immer „vorgewarnt“ und wusste genau, wann eine gebührenpflichtige Strecke folgt. Wer auf den Free-Flow-Autobahnen nicht aufmerksam genug ist, muss im schlimmsten Fall mit zusätzlichen Kosten rechnen. Eines hat sich auf den Autobahnen schließlich nicht geändert: Wer auf Mautstrecken nicht zahlt, kassiert ein hohes Bußgeld.
Während der Fahrt durch Frankreich sollte man auf die Beschilderung und die Umgebung achten. Denn man wird auf den Free-Flow-Abschnitten eindeutig auf das System hingewiesen. Bevor man auf eine der modernisierten Autobahnen fährt, sieht man in Frankreich den Hinweis „Péage Flux Libre“. Auch die Metallbögen sind ein Zeichen dafür, dass man sich auf einer der neuen Mautstraßen befindet. Da man unter den Portalen durchfährt und sie sich - anders als die Beschilderung - nicht auf Augenhöhe befinden, nehmen Autofahrer sie vielleicht nicht als Hinweis wahr.
Es gibt einen weiteren Weg, wie man sich um die Maut und die daraus resultierenden Zahlungen und Fristen keine Sorgen machen muss. Mit der Mautbox von Gomautbox.de werden die Gebühren, die auf den Free-Flow-Autobahnen anfallen, automatisch abgerechnet. Das Gerät kann nicht nur in Frankreich, sondern auch auf den Strecken in Spanien, Portugal und Italien verwendet werden. Ohne Box muss man entweder an einem Automaten entlang der Autobahnen bezahlen oder die Gebühr online in einem Zeitfenster von 72 Stunden begleichen. Falls man die Mautportale allerdings nicht als solche wahrnimmt, könnte dies ein Risiko bedeuten.
Momentan gibt es das Mautsystem auf einem Abschnitt auf der A4 und auf der Autobahn A79. Es kommen jedoch stetig neue Strecken hinzu. Das System wird derzeit auch auf der Verbindungsachse aus A13 und A14 eingeführt. Man muss entweder regelmäßig prüfen, ob neue Autobahnen mit Free-Flow-System dazugekommen sind oder rechtzeitig die Mautbox bestellen. Mit dem Gerät im Fahrzeug kann man die Vorzüge des modernen Prinzips genießen - und nimmt das System somit auch nicht als mögliche Mautfalle wahr.